Wohnen in der Bahnstadt in Heidelberg
Die Bahnstadt Heidelbergs gilt unter den Bürgern als sehr umstrittenes Bauprojekt. Wohnen in der Bahnstadt gilt entweder als schick oder schrecklich. Zeit, die Bahnstadt mal per Fuß zu erkunden und sich selbst ein Bild zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Bahnstadt Heidelberg – Straßen
Durch die Bahnstadt ziehen sich mehrere sehr lange Straßen vom Südosten zum Nordwesten. Die beiden wichtigsten sind hier vorgestellt.
Zollhofgarten
Die Rundtour beginnt am Zollhofgarten, dem ehemaligen Gelände der Halle 02. Die Wiesen erstrahlen im satten Grün, viele Eltern sind mit ihren Kinder unterwegs und nutzen die zahlreichen Spielmöglichkeiten. Alle paar Meter sind Schaukeln und andere Spielgeräte. Vereinzelt sieht man auch den einen oder anderen Studenten, der in seine Bücher vertieft ist.
Alles wirkt sehr familienfreundlich und gepflegt, negativ aufgefallen sind nur die überquellenden Mülleimer, hier sollte die Stadt häufiger leeren.
Fazit zum Zollhofgarten: Man kann nur hoffen, dass die vielen noch leerstehenden Geschäfte im Erdgeschoss schnell mit Leben gefüllt werden. Der Eindruck des Zollhofsgarten ist gut, wobei man deutlich die am Reißbrett entstandenen Strukturen bemerkt.
Langer Anger
Die Straße ist das Herz der Bahnstadt. Ein langes Wasserbecken, in dem das ablaufende Regenwasser der umliegenden Häuser sich sammelt, säumt den kompletten Weg. Hier wird sich in Zukunft die Frage stellen, ob der Fluss auch wirklich feiertauglich ist. Zum Zielpublikum der Bahnstadt gehören nun auch mal Studenten. Und diese werden mit dem Gewässer nicht wirklich pfleglich umgehen, wenn die ersten großen Partys anstehen.
Der Lange Anger führt am Gadamerplatz vorbei. Hier entsteht derzeit ein Gebäude, das später das Bürgerzentrum, eine Grundschule und eine Kita aufnehmen soll. Die Grundschule das „Haus des gemeinsamen Lernens“ soll 2018 eröffnet werden. Hier soll zukünftig auch der Wochenmarkt stattfinden.
Gegenüber dem Gadamerplatz befindet sich die Pfaffengrunder Terrasse. Diese wird wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 2017 fertig gestaltet. Im Moment ist der Platz noch mit grauem Kies bedeckt. Es gibt Tischtennis-Platten, eine Malwand und Urban Gardening Flächen. Einzelhandelsgeschäfte haben sich bereits angesiedelt. Auf dem Platz sollen Veranstaltungen und Feste stattfinden. Er öffnet sich zum Feld hin, wo es auch Sitzgelegenheiten gibt.
Einfamilienhäuser in der Bahnstadt Heidelberg
Die Einfamilienhäuser der Bahnstadt sind zwar preislich im oberen Bereich Heidelbergs, aber haben doch einige Nachteile.
Der größte Nachteil ist aus meiner Sicht die offene, nach innen gerichtete Bauweise der Bahnstadt. Jeder schaut dem anderen auf den Balkon oder auf den Vorgarten. Pluspunkt bei dieser Bauweise ist wiederum, dass man seine Kinder im Auge hat, wenn diese in den Innenhöfen unten spielen.
Der zweite Punkt sind mangelnde Parkplätze. Zwar gibt es genügend Parkplätze in den Tiefgaragen, aber vor der Haustür wird wohl kaum einer parken können, um schnell den Einkauf zu entladen.
Positiv muss man sagen, dass gerade die Gebäude der „Schwetzinger Terrasse“ einen wunderbaren Blick in Richtung Westen ins Grüne haben. Ob die Zusage der Unverbaubarkeit der Felder auch in Zukunft halten wird, kann niemand garantieren.
Altersstruktur & soziale Durchmischung in der Bahnstadt
Nach meinen persönlichen Beobachtungen ist ein Großteil der Bewohner in der Bahnstadt zwischen Mitte dreißig und Mitte vierzig. Ein Großteil kommt aus dem akademischen oder ärztlichen Umfeld. In Zukunft werden noch einige Studenten am Rande der Bahnstadt dazu kommen wenn das Areal um die Skylabs vollkommen etabliert ist. Aber wo sind die Alten, die Jungen, die einfachen Arbeiter oder Flüchtlinge. Für diese ist in der Bahnstadt kein Platz beziehungsweise die Preise sind zu teuer, sozialer Wohnbau war leider nicht vorgesehen. Diese Beobachtung erfolgt vollkommen ohne Wertung. So ist das nachbarschaftliche Verhältnis oft besser wenn man aus ähnlichen Verhältnissen kommt. Aber man lebt und altert auch gemeinsam. Der Blick auf die Probleme anderer Gruppen erfährt man nicht in der Nachbarschaft und oft wird es problematisch wenn alle in einer Siedlung auf einmal Rentner sind. Dies wirkt sich meist negativ auf den Immobilienmarkt aus.
Fazit zum Wohnen in der Bahnstadt Heidelberg
Die Bahnstadt hat noch viel vor sich. Eine abschließende Bewertung kann man leider noch nicht abgeben, zu groß sind die Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes. Der Einzelhandel muss sich erst noch richtig ansiedeln und auch die Forschungseinrichtungen wie die Skylabs müssen noch in Schwung kommen.
Persönlich empfinde ich den Strassen-Aufbau und die Gestaltung der Häuser als zu monoton. Alle Häuser sehen ähnlich aus, alles wirkt zu glatt in Form und Farbe. Die Strassen wirken teilweise wie Schluchten.
Ob die Bahnstadt ein Erfolg ist, wird sich in 10 bis 20 Jahren zeigen. Projekte wie der Emmertsgrund zeigen, wie schnell sich eigentlich schöne Stadtteile negativ entwickeln können. Ich persönlich würde derzeit mein Geld eher in eine schöne Wohnung in der Weststadt oder ein Einfamilienhaus in Neuenheim investieren als in die Bahnstadt. Wer dennoch Interesse hat wird sicher bei den Immobilienmaklern Heidelbergs fündig.
Weiterführende Links zum Wohnen in der Bahnstadt
- Falls Sie auf der Suche nach einem Immobilienmakler sind werden Sie unter Immobilienmakler Heidelberg fündig